Corona- und wetterbedingten Rückstand beim Ausbau nahezu aufgeholt

Tiefbauarbeiten für das Glasfasernetz von hallewestfalen.net GmbH bis Ende Januar abgeschlossen.

Den schlechten Wetterverhältnissen im Frühjahr und der Corona-Krise zum Trotz, ist der Aufbau des vom Bundesprogramm Breitbandausbau und vom NRW-Wirtschaftsministerium geförderten Glasfasernetzes in den ländlichen Teilen Halles 2020 insgesamt gut vorangekommen. Nach einem um sechs Monate verspätetem Baubeginn, konnte der Rückstand bei den Bauarbeiten bis Ende 2020 zum großen Teil aufgeholt werden. 130 Kilometer Rohrtrasse sind bereits verlegt. Nach letzten Restarbeiten von insgesamt rund vier Kilometern Hauptrasse und etwa 50 Hausanschlüssen sollen die Tiefbauarbeiten bis Ende Januar abgeschlossen sein.

Das eigentliche Glasfaserkabel wird bereits seit September in die Rohrsysteme eingeblasen. „Hier ist inzwischen ein gutes Drittel erledigt“, berichtet Lothar Jung von der Rodenberger BIB TECH GmbH, der die Bauarbeiten koordiniert. „Bis Ende März werden die einzelnen Glasfasern dann mit einem Lichtbogen-Schweiß-Verfahren verbunden.“ Von den insgesamt rund 800 eingeplanten Gebäuden seien mittlerweile bereits 750 mit Abschlusspunkten in den Häusern ausgerüstet.

Alle fünf Zentralen Stationen (POP) zur Verbindung des Netzes von hallewestfalen.net GmbH mit dem Telekom-Netz seien bereits aufgestellt. „Derzeit werden hier die Außenanlagen gestaltet.“ Auch die Tiefbauarbeiten für die Verbindungswege vom Telekom-Netz zu den POP-Stationen der hallewestfalen.net GmbH in Halle Nord und in Künsebeck sind bereits abgeschlossen. „Die Telekom will die hier erforderlichen Leitungen im ersten Quartal 2021 installieren“, berichtet Jung. Auch bei der Installation der insgesamt 40 Netz-Verteilerschränke (NVt) sei das Projekt gut vorangekommen. „Hier sind bereits 30 NVts an den Straßen gebaut.“ Je nach Witterung werde bis Ende März das Einblasen der Kabel und die dazugehörigen Montagearbeiten beendet sein.

„Wir sind froh, dass wir einen großen Teil der durch die starken Regenfälle im Frühjahr und die Corona-Pandemie bedingten Verzögerungen wieder aufholen konnten“, sagt Johannes Wiese, Geschäftsführer von hallewestfalen.net GmbH. „Die von uns beantragte Bauzeitverlängerung bis Ende Juli ist genehmigt und bis dahin soll das Netz dann auch in Betrieb gehen.“ Voraussichtlich ab Ende März hätten die Kunden die Möglichkeit, bei der Telekom oder anderen kooperierenden Internet-Anbietern die Umstellung auf den neuen Glasfaser-Anschlusspunkt und die gewünschten Leistungen zu beauftragen.

Förderung

Als 100-prozentige Tochter der Stadt Halle (Westf.) stellt die hallewestfalen.net GmbH in den – vorwiegend – ländlichen Bereichen Halles überall da maximal schnelles Internet bereit, wo die Bandbreite unter 30 Mbit/s liegt und private Anbieter aus wirtschaftlichen Gründen nicht in den Ausbau der Technik investieren. Im Rahmen des Projekts werden auf einer Fläche von rund 52,7 Quadratkilometern etwa 800 Gebäude angeschlossen und damit insgesamt mehr als 1.000 Haushalte und Gewerbebetriebe im ländlichen Bereich mit schnellem Internet versorgt. Darüber hinaus richtet die hallewestfalen.net GmbH insgesamt 26 Anschlüsse für die Haller Bildungsinstitutionen ein. Bei weiteren 300 Gebäuden wird im Zuge der Bauarbeiten mit sogenannten „PassedBy-Anschlüssen“ ein nachträglicher Zugang zum Glasfasernetz ermöglicht. Das Projekt wird im Rahmen des Bundesförderprogramms Breitbandausbau durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (50 Prozent) und das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (40 Prozent) gefördert. Zehn Prozent der Investitionen bringt die Stadt Halle (Westf.) ein.

 

Person sitzt vor einer Kabelrolle
Bis zu acht Kilometer Glasfaserkabel werden von den einzelnen POP-Stationen aus in das Rohrsystem zu den Netzverteilern (NVt) eingeblasen. Von diesen führt dann jeweils ein separates Rohr mit Glasfaserkabel zu den Anschlusspunk-ten in den Häusern (APL). Markus Müller vom Bauunternehmen SPIE SAG GmbH aus Wallenhorst überwacht hier das Einblasen der Kabel durch Druckluft.
Druckluftmaschine
Da die Druckluftmaschine jeweils maximal zwei Kilometer Trassenlänge einbläst, wird das das Kabel an den Baugruben auf der Strecke zwischengelagert.
Netzverteiler Schränke
In den Netzverteiler-Schränken (NVt), werden die einzelnen Glasfasern den je-weiligen Hausanschlüssen per Lichtbogen-Schweiß-Verfahren zugeordnet.
POP Station
Rund um die POP-Station in Kölkebeck ist die Außenanlage bereits mit Eichen und einer Sichtschutzhecke bepflanzt.

Fotos: hallewestfalen.net GmbH / Lothar Jung

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